von Llewellyn Vaughan-Lee

Wir alle haben ein paar Schlüsselerlebnisse, die unser Leben prägen, die wie Kapitelüberschriften in unserer Lebensgeschichte sind. Ich hatte drei solcher Erfahrungen. Sie hatten alle mit den Welten des Lichts und der Liebe zu tun. Als ich mit sechzehn Jahren auf der Seelenebene erwachte, war der Garten am Fluss, in dem ich saß, von einem unerwarteten Licht erfüllt. Die Blumen leuchteten in Farben, von denen ich gar nicht wusste, dass es sie gibt. Das brachte Freude und Lachen und unterschied sich so sehr von den grauen Tagen im Internat. Dann, mit dreiundzwanzig, kam diese dramatische Nacht, in der ich auf der Ebene des Selbst erwachte und mich in einer zeitlosen Welt des Lichts und des unendlichen Raums wiederfand. Ich erinnere mich, dass ich einige Tage später eine Gruppe von Vorschulkindern in den Park gehen sah, und für einen Moment wurde mir das reine Licht gezeigt, das ihre Essenz war und wie eine Sonne in ihren Herzen leuchtete. Ich erkannte, dass wir alle aus dem Licht kommen, dass dies unsere wahre Natur ist. Aber fast gleichzeitig sah ich die graue Welt, in der das Licht nicht tanzt, in der die Farben nicht in der Luft singen. Ich begriff, dass dies die Welt ist, in der so viele Menschen leben. Es war das einzige Mal in meinem Leben, dass ich nach einem Glas Whisky griff, um den Schmerz zu betäuben, den der Anblick dieser Welt ohne Licht in mir auslöste.

Wie ich schon erzählt habe,1 wurde ich mit fünfundfünfzig Jahren vollständig in die Welt des Lichts genommen – in eine Landschaft der Liebe, mit Flüssen aus Licht, wo Liebe ist. Hier ist das Licht unendlich und es gibt keine Dunkelheit. Seither bin ich von dieser Welt des Lichts umgeben. Sie war präsent in der Art wie ich lehrte, indem sie diese Dimension von Licht und Liebe mühelos in einen Seminarraum und in die Herzen der Anwesenden brachte. Auf diese Weise wurden die Menschen wieder mit ihrer wahren Natur verbunden und daran erinnert, wie Liebe fließt und das Herz singt, wie Liebe grenzenlos ist und die Geheimnisse unseres Daseins in sich birgt.

Ich habe auch gesehen, wie dieses Licht in der Schöpfung gegenwärtig ist, in den Bäumen, die sich im Wind biegen, im Gesang der Vögel, in all den Farben, die jetzt im Garten lebendig sind. In den letzten Jahren hat mich meine Zeit des Rückzugs vermehrt auf die Wanderwege und an die Strände der Umgebung geführt, und ich bin dabei in das Wunder und die reine Liebe eingetaucht, die mich umgaben – die orange-gelben Mohnblumen, die sich der Sonne öffneten, der Luchs, der den Weg kreuzte. Alles ist so einfach, ein direkter Ausdruck der Einheit des Lebens und des göttlichen Lichts, des reinen Lichts, das zu den vielen Farben der Existenz wird.

Ich habe diese Dimension der Liebe in mir und um mich herum gespürt, manchmal direkt im Herzen, was mich immer wieder bestärkt hat. Ich versuche, in meinen Gebeten und Meditationen in dieser Dimension präsent zu sein, im Sitzen wie im Gehen. Aber ich spüre auch, wie diese Welt des Lichts auf mich wartet, an den Grenzen, wo Leben und Tod sich treffen und darüber hinaus. Dann weint mein Herz und meine Augen füllen sich mit Tränen. Und ich sehne mich danach, dorthin zurückzukehren, wo ich mich wirklich zugehörig fühle – an diesen Ort, wo wir uns ohne Worte und Missverständnisse verständigen können, mit dem direkten Wissen, das mit dem Licht kommt. Dorthin, wo Raum und Zeit nicht so begrenzt sind wie in unserer Welt, wo alles nah und fern zugleich ist, wo die Sterne zu uns singen und die Meister des Lichts anwesend sind.

Wir kommen aus diesem Licht und kehren in seine Dimension zurück. Wir kehren zur Quelle zurück, zur Essenz unseres Seins, wissend, dass sie jenseits von Leben und Tod ist. Manchmal scheint das Licht wie die Sonne durch die Wolken, die unser wahres Sein verdecken, und es erinnert uns daran, was “Wirklich” ist. In den letzten Jahren habe ich seine Präsenz überall um mich herum gespürt, was mein Ich-Bewusstsein immer mehr aufgelöst hat. Seine Wahrheit ist so einfach wie das Sonnenlicht und lässt mich in eine Wirklichkeit eintauchen, die so ganz anders ist als die zunehmende Toxizität unserer heutigen Welt.

Und die ganze Zeit habe ich mich gefragt, wie und warum wir in dieser Welt der Schatten leben, ausgeschlossen von dem, was “Wirklich” ist – von jenem Licht, das zur Seele und zur Weltseele2 gehört. Warum verbringen wir unser Leben in einer Welt, in der das Licht des Heiligen vergessen ist und wir in den allgegenwärtigen Verzerrungen und Lügen gefangen scheinen? Aber dann erinnerte ich mich an eine Vision, die ich vor mehr als zehn Jahren hatte. In dieser Vision sah ich eine Mauer, eine Mauer, die die Menschheit von den uns umgebenden Welten des Lichts trennt. Und ich sah, dass diese Mauer vom menschlichen Bewusstsein errichtet worden war – demselben Bewusstsein, das uns von der Welt des Lichts geschenkt worden war. Ich erkannte, dass das Streben der Menschheit nach Macht uns von der spirituellen Welt getrennt hatte, die allein in der Lage ist, uns wahren Sinn zu geben und uns zu nähren. Damals gab es die Hoffnung, vielleicht eine naive Hoffnung, dass eine erwachende Spiritualität die Mauer niederreißen könnte, so wie die Kraft der Freiheit im Winter 1989 die Berliner Mauer zum Einsturz gebracht hatte. Es gab diese Zuversicht, dass wir die Welten des Geistes und der Materie, die so lange getrennt waren, wieder vereinen könnten.

Vielleicht war dieser Traum nur eine unrealistische Fantasie. Ich spüre, dass es damals eine Gelegenheit gab, die nun vorbei ist, die Menschheit hat ihre Wahl getroffen und wir bleiben in einer sich verdunkelnden Welt der Trennung. Als ich am Morgen des 22. Februar 2022 mit der Nachricht von der unprovozierten Invasion in die Ukraine aufwachte, wurde mir klar gesagt: “Die Art zu leben, wie wir sie kennen, ist vorbei”. Was wir seither erlebt haben, ist eine wachsende Finsternis mit Kriegen und Hungersnöten in Gaza und im Sudan, der brutalen Unterdrückung der Bewegung “Frauen, Leben, Freiheit” im Iran und vielen anderen Beispielen einer zunehmend toxischen Welt. Die Schreie junger Menschen, denen die Zukunft geraubt wird, haben die Konzerne mit noch mehr Greenwashing beantwortet. Die CO2-Emissionen haben 2023 einen neuen Weltrekord erreicht, während wir die wärmsten Jahre seit Messbeginn verzeichnen.

Aber diese Vision einer trennenden Mauer bleibt für mich eine grundlegende Vision unseres menschlichen Zustands, eine Geschichte, die Teil unseres kollektiven Schicksals ist. Die Hoffnung, dass diese Mauer niedergerissen werden könnte, hat sich zerschlagen. Stattdessen habe ich in den letzten Jahren die Möglichkeit, die Verheißung, gesehen, dass aus den Ruinen unserer gegenwärtigen selbstzerstörerischen Zivilisation eine Seinsweise entstehen kann, die auf den Anfang zurückgeht, auf die Zeit vor der Zeit, lange bevor es eine Mauer gab. Das ist der Traum von einer Zukunft, die ich auf uns warten sehe.

Deshalb möchte ich eine überarbeitete Version dieses Originalartikels teilen, der vollständig in meinem kleinen Buch, Darkening of the Light, zu finden ist. Dieses Buch war leider prophetisch für unsere heutige Zeit – einer Zeit mit zunehmender Dunkelheit, die kollektive Lügen hervorbringt und so sehr im Gegensatz zum einfachen, hellen Licht der Wahrheit steht. Das Buch birgt aber auch eine Verheißung für das sich neu erschaffende Leben – wenn das wirkliche Lied des Lebens wieder erklingt, und die Welten auf neue Weise zusammenkommen.

 

DIE MAUER

In tiefer Meditation komme ich an eine Mauer. Ich kenne diese Mauer. Ich habe sie schon vorher viele Male in der Meditation und in Wach-Visionen gesehen. Es ist eine hohe Ziegelsteinmauer. Ich weiß, was auf der anderen Seite der Mauer ist: eine Welt des Lichts. Aber da gibt es keinen Durchgang, kein Tor, keine Leiter, auch keine Lücke in der Mauer. Wenn ich an die Mauer komme, gehe ich an ihr entlang, und dann muss ich wieder umkehren, zurück zu den engen Straßen dieser Welt. Und doch weiß ich, was auf der anderen Seite der Mauer ist. Manchmal habe ich mich angestrengt und bin hochgeklettert und habe über die Mauer geschaut. Oder ich habe einfach gefühlt, was drüben ist – endlose Räume des Lichts und die Wesen des Lichts, die dort leben. Und doch musste ich immer wieder zurückkommen, zurück in diese Welt, die so eng und so voller Schatten ist, zurück in dieses Halbdunkel unserer Existenz.

Im Sommer 2008 verbrachte ich drei Wochen auf der anderen Seite, in dieser Welt des Lichts. Es war eine verrückte Zeit. Ich war sehr krank und habe kaum geschlafen. Sobald ich im Bett lag und die Augen schloss, war ich in der Welt des Lichts. Es gab kein Bedürfnis zu schlafen, keine Möglichkeit zu schlafen. Es gab so viel Licht; es gab Erfahrungen im Licht. Licht über Licht. Auch tagsüber war ich manchmal völlig wach in dieser Welt des Lichts. Ich konnte unsere Welt von der anderen Seite sehen, ihre Formen der Liebe, ihre Hoffnungen und Träume, ihre gesellschaftlichen Machtstrukturen und ihre Orte des Gebets. Ich konnte die spirituelle Essenz von jedem Baum und jeder Blume sehen und die Muster der Dunkelheit, in denen die Menschen gefangen sind. Und ich sah die Lichtwesen, die auf uns warten und uns helfen wollen, und sah, wie sehr wir sie vergessen haben. Ich sah diese klebrige Substanz des Vergessens, die uns bedeckt und jede Erinnerung, die wir haben könnten, dahinschwinden lässt. Ich sah, wie andere Wesen der Dunkelheit, die zu dieser Welt gehören, uns ebenfalls unser Licht abziehen, uns gefangen halten und uns mit Gier und Verlangen, Hass und Wut umspinnen. Und ich sah, dass das so ist, wie es ist.

Doch ich konnte nicht für immer in dieser Welt des Lichts leben, auch wenn ich es so sehr ersehnte. Es war zu viel Licht. Es brannte sich in mein Bewusstsein ein. Es ließ mich nicht schlafen. Ich war erschöpft. Ich musste in der Lage sein, in dieser Welt zu leben, auch wenn sie so dicht und verzerrt ist. Und um zu überleben und zu leben, habe ich mich von der Welt des Lichts abgewandt. Ich habe mein Bewusstsein von ihr zurückgezogen und mich auf die physische Welt und die Heilung meines Körpers konzentriert. Ich bin zerschlagen und zerschunden in diese Welt zurückgekehrt, und zu manchen Zeiten war ich voller Groll darüber, dass ich das Licht zurücklassen musste, spürte Wut, fühlte mich im Stich gelassen, betrogen, weil ich wieder hier sein musste. Wie konnte mir ein Geschmack vom Jenseits gewährt werden, um mich dann wieder in die Dunkelheit und Begrenzung dieser Welt mit all ihren Verzerrungen und Missverständnissen zurückzustoßen, in all das, was wir gewohnt sind, Leben zu nennen? Ja, es gibt Schönheit hier, aber es ist auch so viel Dunkelheit da. Auf der anderen Seite gibt es diese Dunkelheit nicht oder diese Dichte; da gibt es niemals dieses Vergessen. Wir sind Lichtwesen. Wie können wir das vergessen?

Bereits einmal, ich war damals dreiundzwanzig, während eines Sommers intensiver innerer Erfahrungen, bin ich auf die andere Seite genommen und vor die Wahl gestellt worden, zu leben oder zu sterben. Ich erinnere mich so lebhaft an diese Erfahrung: wie ich aus meinem Körper geholt und hoch hinauf zu einem Ort der Freiheit und des Lichts gebracht wurde. Mir wurde dann sehr klar gesagt: “Du bist jetzt frei. Du kannst gehen.” Und genauso deutlich erinnere ich mich an meine Antwort: “Ich bin ein Sufi. Ich bin hier, um zu dienen.” Und so kehrte ich zurück. Man vergisst nie die Erfahrung von der anderen Seite. Sie verfolgt einen, einerseits als Verheißung andererseits als Gift. Manchmal sehnt man sich nach dem Tod, nach der Rückkehr ins Licht und in die Freiheit, von denen man weiß, dass sie warten. Aber ich hatte aus meinem freien Willen heraus ein Gelübde abgelegt, ein Versprechen, und so kehrte ich zurück, und die wirkliche spirituelle Schulung begann.

Und jetzt, über dreißig Jahre später, bin ich wieder auf die andere Seite gebracht worden und diesmal nicht nur für einen Augenblick in und außerhalb der Zeit. Drei Wochen lang war ich in vollem Bewusstsein auf der anderen Seite. Das dort drüben ist so rein, so endlos und so unbelastet.

Als ich nun die Ziegelmauer sah, wusste ich, was auf der anderen Seite war. Diesmal brauchte ich nicht hochzuklettern, um darüber zu schauen. Ich kannte diese Landschaft aus Licht und wusste, wie sehr sie sich von dem unterschied, was wir Leben oder Existenz nennen. Und ich war auf dieser Seite der Mauer, auf diesen engen Straßen zurückgelassen worden, wo sogar die Blumen am Straßenrand die Welt des Lichts vergessen haben. Und ich habe mich gefragt, ob es immer so gewesen ist? Ist das die Mauer, die das, was wir Leben nennen, von dem trennt, was wir als Tod bezeichnen? Ich weiß, in der Meditation kann man den Körper und den Verstand zurücklassen und ins Licht gehen, aber man muss immer wieder zurückkommen. Ist die einzige Möglichkeit, ganz im Licht zu leben, die physische Welt hinter sich zu lassen und zu sterben? Die meisten Menschen gelangen erst nach ihrem Tod oder in Nah-Tod-Erfahrungen in diese Welt des Lichts. Ist diese Mauer die Barriere, die zwischen den Welten errichtet worden ist, sozusagen der Fluss Styx der Antike?

Die Sufis schreiben darüber, dass wir eine Trennung zwischen den Welten brauchen: “siebzig Schleier aus Licht und aus Dunkelheit” oder “der Glanz Seines Angesichts würde alles verbrennen”. Wie ich aus meiner eigenen Erfahrung weiß, ist das Licht des Göttlichen zu blendend für uns, als dass wir es unmittelbar wahrnehmen können; seine Energie ist zu stark. Das ist einer der Gründe, warum das spirituelle Leben ein langsamer Prozess ist, ein allmähliches Lüften der Schleier, während man spirituelle Kraft entwickelt und immer fähiger wird, das Licht zu ertragen. Aber diese Schleier filtern nur das Licht. Sie sind keine Mauer, die uns davon abtrennt.

Zum ersten Mal seit ich diese Ziegelmauer gesehen hatte, wollte ich jetzt mehr wissen. Warum wurde sie mir so gezeigt – immer als eine Ziegelmauer? Sie ist kein Fluss des Vergessens, kein Schleier vor dem Licht und auch keine Regenbogenbrücke. Sie ist aus Ziegelsteinen gebaut, und Ziegel gehören zu dieser Welt. Und dann plötzlich dämmerte es mir: Die Mauer ist Stein für Stein von Menschen errichtet worden. Sie ist keine natürliche Trennung zwischen den Welten. Sie wurde absichtlich von Menschen durch ihre Ideologien, Gesetze und Machtstrukturen errichtet. Die Menschheit hat absichtlich eine Trennwand zwischen der physischen Welt und der Welt des Lichts geschaffen. Und sie ist vor langer Zeit gebaut worden und hat sich als so wirksam erwiesen, dass wir sie alle akzeptieren. Inzwischen leben wir im Schatten dieser Mauer, ohne sie überhaupt noch wahrzunehmen. Uns ist auch nicht bewusst, dass uns unser ererbtes Recht auf Licht verwehrt wird. Wir sind konditioniert, die Welt der Schatten und Halbwahrheiten, die wir Leben nennen, zu akzeptieren, ohne zu merken, dass wir von der Welt des Lichts abgeschnitten sind. Das ist unser Erbe geworden. Wir haben uns erfolgreich vom Göttlichen isoliert.

 

DIE ERRICHTUNG DER MAUER

Ich fing an, mich zu fragen, wie die Mauer überhaupt entstanden ist. Vor langer Zeit da lebte die Menschheit in einer Welt des Lichts. Das war vielleicht, was wir das “Goldene Zeitalter” nennen. Es kann wohl mit dem mythischen Garten Eden in der Bibel verglichen werden, als Adam und Eva nackt umhergingen, bevor “Adam sich mit seiner Frau versteckte vor dem Angesicht Gottes des Herrn” (1. Buch Mose 3:8) und sie daraufhin aus dem Paradies vertrieben wurden. Damals gab es keine Mauer zwischen den Welten: Wir waren noch nicht von Gott getrennt. Wir lebten in der Gegenwart Gottes und wussten nichts von einer anderen Art zu leben. Doch dann begann die Menschheit des jüdisch-christlichen Erbes – im Gegensatz zu indigenen Kulturen, die in Harmonie mit der Natur und ihrer spirituellen Dimension leben – ihre eigene Macht zu behaupten. Sie trennte sich von Gott und erfuhr den “Sündenfall”3. In der Bibel ist das als das Essen von der verbotenen Frucht symbolisiert.

Die Menschheit liebte das Gefühl ihrer eigenen Macht und Unabhängigkeit und schuf eine abgetrennte, vom Ego regierte Welt. Indem wir unsere Aufmerksamkeit vom Göttlichen abwandten und uns verstärkt auf unsere eigene Macht ausrichteten, fingen wir an, eine Mauer zwischen den Welten zu errichten. Allmählich haben wir eine Welt geschaffen, in der das Göttliche nicht mehr gegenwärtig ist und die Erde nicht mehr als heilig angesehen wird.

Zu verschiedenen Zeiten sind Propheten und Heilige, die Freunde Gottes, gekommen, um uns an unsere göttliche Natur zu erinnern. Das Christentum mit seiner Botschaft des Opfers, der Vergebung und der Barmherzigkeit entstand durch ein Erwecken göttlicher Liebe. Durch Jesus Christus’ Leben, sein Sterben am Kreuz und seine Lehren wurden die Tore der Gnade geöffnet und Licht und Liebe strömten in die Welt. In den frühen Jahren des Christentums gab es durch die Hingabe kleiner Gruppen Gläubiger ein stetiges Ausströmen von Liebe, von Heiligem Geist. Doch nur zu bald begann der Mechanismus weltlicher Macht diesen Strom zu blockieren. Unter dem Vorwand, unterschiedliche christliche Glaubensformen vereinen zu wollen, wurden die Lehren, die dem Einzelnen unmittelbaren Zugang zum Göttlichen ermöglichten, wie zum Beispiel die Gnostischen Evangelien, verboten und ihre Anhänger als Ketzer verfolgt. So durfte man nur noch über die Priester und die hierarchische Struktur der Kirche Zugang zu Gott bekommen. Als die Kirche zu einer weltlichen Macht wurde, entstanden allmählich, aber systematisch religiöse Strukturen, die Gott im Himmel halten sollten, damit die kirchliche Hierarchie ihre Macht auf Erden behalten konnte. Schließlich sehen wir in dem brutalen Gemetzel der Kreuzzüge und den Folterprozessen der Inquisition eine Kirche, die sich dazu entschieden hat, Liebe und Vergebung gegen die Früchte weltlicher Macht einzutauschen. Nicht so bekannt ist, inwieweit diese religiöse Ideologie die Trennung zwischen den Welten zementiert hat: Gott kann nur nach dem Tod erreicht werden; der Himmel kann in dieser sündigen Welt nicht existieren.

Seit dem Zeitalter der Aufklärung haben im Westen der Rationalismus und der Fortschritt der Wissenschaften die Mauer der Trennung noch verstärkt, indem die Welt immer mehr als mechanistisches Gebilde ohne jegliche heilige Natur betrachtet wurde. Die heiligen Haine waren längst vom Patriarchat abgeholzt worden, das Christentum hatte alles getan, um den heidnischen Glauben auszurotten, und die Wissenschaft bot uns nun eine empfindungslose, öde Welt, die sie mit ihrer Technologie erobern konnte. Die Mauer zwischen den Welten gehörte so selbstverständlich zum Bewusstsein der Menschen, dass wir im Westen gar nichts mehr von der Existenz der Mauer ahnten. Die Tatsache, dass die Welt unter dem Mangel des Heiligen litt, kam erst gar nicht ins kollektive Bewusstsein. Im letzten Jahrhundert wurden dann der Kommunismus und der Kapitalismus die Zwillingsdämonen der Welt, wobei beide eine Existenz priesen, die nur durch das definiert wurde, was man sehen und anfassen kann. Und als die Konsumgesellschaft triumphierte und das Glitzern ihrer Spielzeuge unsere ganze Aufmerksamkeit vereinnahmte, schien niemand zu merken, dass das Göttliche nicht gegenwärtig war. Wir haben schon so lange mit der Mauer gelebt, dass nichts mehr in unserem kollektiven Gedächtnis uns daran erinnern konnte, was wir aufgegeben haben und was so nah auf der anderen Seite der Ziegelsteine ist.

Natürlich hat es immer einzelne Menschen gegeben, die innerhalb oder außerhalb religiöser Strukturen bewusst die Reise auf die andere Seite gemacht haben. Die Menschheit hat immer Zugang zu spirituellen Techniken gehabt, durch die sie zum Licht gelangen konnte. Die Disziplin der Meditation, zum Beispiel, ist eine einfache Praktik, um seinen Geist zu kontrollieren, sich nach innen zu wenden und das Licht durch die höheren spirituellen Zentren zu erreichen. Hat man Zugang zu einem höheren Bewusstsein in sich selbst, gibt es keine Mauer mehr: Man ist in der Dimension von Licht über Licht gegenwärtig. Das ist das reine Bewusstsein, das durch mystische Praxis, wie die buddhistische Meditation oder das Licht des Herzens auf dem Sufi-Pfad verwirklicht wird. Das sind schöne und machtvolle Praktiken, durch die man die Begrenzungen der physischen Welt überschreiten kann, während man weiter in dieser Welt bleibt. Aber diese Praktiken reißen die Mauer nicht ein. Stattdessen bieten sie einen Weg, über sie hinauszugehen, und gewähren einem sogar Zugang zu einem Bewusstsein, wo die Mauer nicht vorhanden ist, wo es keine Trennung zwischen den Welten gibt. Mystiker und spirituelle Reisende, die diese Erfahrungen gemacht haben, können zwar einige Leute daran erinnern, dass diese Welt des Lichts existiert und dass es einen Weg über die Mauer ins Licht gibt, doch die Mauer bleibt so fest wie zuvor, und die Welt, in der wir heute leben, bleibt weiter nach Licht dürstend zurück.

Auch wenn sich heute niemand mehr daran erinnert, vermag das Licht mehr als uns nur zu nähren. Dieses Licht lässt uns sehen, was wirklich ist. Als es noch in dieser Welt leuchtete, offenbarte es die wahre Natur der Dinge, ihren wahren Sinn und Zweck. In diesem Licht konnten wir entsprechend unserer wahren Natur leben und die wahre Natur der anderen und der Welt um uns erkennen. Wir konnten die Welt sehen, wie sie wirklich ist – als göttliche Schöpfung, von der wir Teil sind. Diese in ihrer wahren Natur gesehene Welt ist völlig verschieden von der Welt, die wir mit unseren Begierden und Projektionen, den endlosen Mustern unseres Verstandes und dem Wiederkäuen unserer Erinnerungen geschaffen haben und die wir Leben nennen. Jeder, der für einen Moment erweckt worden ist, einen kurzen Einblick bekommen hat, was bei den Zen-Meistern Satori heißt, kennt diese einfache Erfahrung der Wahrheit, wenn der Schmetterling noch als Schmetterling wahrgenommen und die Pflaume in ihrer Süße geschmeckt wird. Es ist eine Wirklichkeit ohne Vergleichen oder Gegensatz, die uns ihre wahre Natur unmittelbar kommuniziert, statt von unserem Verstand oder unserer Psyche interpretiert zu werden. In solchen Augenblicken sind wir wahrhaft lebendig, sind wir wach und nicht träumend.

Vor langer Zeit, bei Anbruch des Bewusstseins, war der Menschheit die Fähigkeit gegeben worden, die wahre Natur von allem zu erkennen und sich damit zu verbinden. Diese Fähigkeit steht im Zusammenhang mit dem Benennen der Dinge, denn alles, was von Gott erschaffen worden ist, hat einen Namen, der die jeweilige Natur verkörpert. Im Koran (2:31) steht geschrieben:

“Und Er lehrte Adam
aller Dinge Namen”.

Das bedeutet, dass Adam die innere Natur und die Eigenschaften der Dinge gelehrt wurden.4 Und so hatte der erste Mensch Wissen über die Namen der Schöpfung, die zu den göttlichen Geheimnissen gehören: “Sprach Ich nicht zu euch, Ich weiß das Verborgene der Himmel und der Erde” (Koran 2:33) 5 Dieses Wissen über die innere Natur und die wahre Bestimmung der erschaffenen Welt gehört zu unserem göttlichen Erbe, unserem inneren Adam. Es ermöglicht uns, am Leben teilzuhaben, wie es wirklich ist, als eine göttliche Offenbarung: eine von Gott erschaffene Welt und nicht die vom Menschen geschaffene Welt. Doch heute haben wir die wahren Namen der Schöpfung schon lange vergessen. Wir bleiben gefangen in den oberflächlichen Mustern der Illusionen, in unseren Projektionen und Fantasien. Das ist unser derzeitiges kollektives Dilemma.

Es gibt immer einige Menschen, denen es möglich ist, zum Licht ihres wahren Selbst zu erwachen und zu erkennen, was wirklich ist und wie sie die Bestimmung ihrer Seele leben können. Aber für unser westliches Kollektiv ist das ein ferner Mythos. Die meisten von uns irren durch ihr Leben, verloren in einer Welt ohne wirklichen Sinn, und können ihren Weg nicht finden. Es gibt zwar immer Zeichen, die auf das Wirkliche hinweisen, aber wir sind nicht fähig, sie zu erkennen oder sie zu lesen. So ist es für die Machtdynamiken der Welt nur zu leicht, uns zu täuschen, einzufangen und zu versklaven. Wie können wir ohne wirkliches Wissen den Weg aus diesem Labyrinth finden, wie können wir in einer Welt der Lügen herausfinden, was wahr ist? Sobald wir Zugang zum wahren Licht haben, können wir erkennen, wie wir getäuscht und belogen wurden. Doch ohne dieses Licht wissen wir nichts über die Welt um uns herum: Wir sehen nur die Bilder, die uns vorgegaukelt werden. Wir sind gefangen in den Illusionen, die um uns herum gesponnen werden.

Das ist einer der Gründe, warum die Mächte dieser Welt uns den Zugang zum Licht verwehren und uns im Schatten halten wollen, und heute sogar so weit gehen, unser grundlegendes Bewusstsein zu zensieren. Wenn wir die Wahrheit nicht kennen, sind wir leichter zu täuschen und zu kontrollieren und man kann uns wertlosen Schrott verkaufen. Wir wissen nichts und sehen nichts und glauben leicht, was uns erzählt wird.

Aber die tiefere Frage bleibt: Müssen wir im Schatten steckenbleiben, wenn das Licht doch so nah ist? Ist es unser kollektives Schicksal, von der Mauer der Trennung gefangen gehalten zu werden, die von unseren Vorfahren geschaffen und von unserem eigenen Vergessen verstärkt worden ist? Oder können wir diese Dimension des Lichts einfordern – dieses Licht, das uns befähigt, die Welt um uns herum als eine heilige Welt der Schönheit und des Wunders zu sehen, in der die Freude zurückgekehrt ist und wir unsere Umwelt nicht mehr mit untragbaren Begierden verschmutzen?

Wie kann die Mauer zerstört werden? Wenn ich die Mauer betrachte, erkenne ich keine Anzeichen von irgendeinem Versuch, sie zu durchbrechen. Da gibt es keinen Hinweis auf eine wirkliche Rebellion. Da gibt es keine Truppen von Saboteuren, die die Mauer attackieren oder wenigstens Leitern anlegen. Ihre Ziegel sind glatt und poliert. Die Mauer scheint unberührt zu sein. Wir scheinen die Mauer fraglos akzeptiert zu haben. Sie ist hoch genug, dass wir nicht auf die andere Seite hinüberschauen können. Sie ist schon so lange da und so vertraut, dass wir sie nicht einmal bemerken. Wer ist da, um sie in Frage zu stellen? Haben wir den Willen oder die Kraft, diese Barriere vor dem Licht zu zerstören? Wir sind so verführt und eingelullt von den Spielereien dieser Welt, dass wir gar nicht auf die Idee kommen, dass uns etwas vorenthalten wird.

Leonard Cohen schrieb einmal: “Alles hat einen Spalt, und da kommt das Licht hinein.” Vielleicht brauchen wir nur einen Spalt in der Mauer, durch den das Licht anfangen kann einzuströmen. In unserer kollektiven Abwehr hat es schon viele Male Risse gegeben, wie zum Beispiel die Hippie-Bewegung der 1970er Jahre mit ihrer Vision von Frieden und Liebe. Doch diese Vorboten des Lichts scheinen nicht von Dauer zu sein. Sie zerstören sich leicht selbst, zum Beispiel durch Drogen, oder sie werden vom Kollektiv verschluckt und an materialistische Werte verkauft. Leider wurde ein großer Teil der New-Age-Spiritualität, die das Licht und die Praktiken der spirituellen Traditionen aus dem Osten brachte, schnell korrumpiert und selbstsüchtig benutzt, indem die Energie des Lichts für Geld und egoistische Wünsche verwendet wurde. Die Mächte der Dunkelheit kennen unsere Schwächen nur zu gut, und die Risse werden rasch zugemauert, bevor genug Licht durchdringen kann, um einen wirklichen Unterschied zu bewirken. Vielleicht ist ein Spalt in der Mauer nicht genug.

Wenn die Erde selbst dieses Licht braucht, kann sie dann nicht rebellieren? Können nicht die Urkräfte der Schöpfung erwachen und zerstören, was der Mensch geschaffen hat? Ist es das, was uns die Klimakrise wirklich ankündigt – dass die Energien der Erde aufbegehren gegen unsere Gier und Ausbeutung, gegen unser Vergessen des Urbundes, der ursprünglichen Weisungen6 an unsere frühen Vorfahren? Wir können wissenschaftliche Modelle für eine Zukunft entwerfen, die von steigenden Temperaturen und steigenden Meeren bestimmt sein wird. Wir können sogar erkennen, dass wir uns in einer Zeit der Polykrise und des möglichen sozialen Zusammenbruchs befinden. Aber wir haben keine wirkliche Vorstellung davon, was das bedeuten könnte, was passieren wird, wenn wir ökologische Kipppunkte und Rückkopplungsschleifen überschreiten. Doch es gibt jetzt eine tiefe Angst im Kollektiv, die eine wahrere Geschichte erzählt, als ob das Kollektiv selbst wüsste, dass ein Sturm aufzieht, auf den seine Politiker und Konzerne nicht vorbereitet sind.

Hat diese Zukunft eine spirituelle Dimension? Wird unser Übergang durch das kommende Bardo uns zu einer einfacheren Lebensweise führen, die die Seele direkt nährt? Es ist so lange her, dass das Licht hier war, dass wir selbst in unserem Urzeitgedächtnis kaum noch Erinnerungen daran haben, wie es ist, im Licht zu leben. Wir haben gelernt, im Schattenland unserer Kultur zu leben, zu manipulieren und zu täuschen, uns selbst und unseren Besitz zu schützen. Aber im Licht gibt es keine Manipulation und keine Täuschung. Da ist zu viel Klarheit. Wir werden wieder lernen müssen, ehrlich und wahrhaftig, aufrichtig und offen zu sein und echte Verantwortung zu übernehmen. Nur so können wir im Licht leben.

In meinen eigenen tiefsten Träumen wird sich diese sich verfinsternde Welt in eine Welt verwandeln, deren Grundlage die Einheit des Seins ist, eine Einheit, die die mehr-als-menschliche Welt umfasst, zu der wir alle gehören. Und in dieser Welt werden wir mehr Zugang zu den Welten des Lichts und der Liebe haben, die uns umgeben. Wie ich aus eigener Erfahrung weiß, können wir nicht zu einer direkten Erfahrung des Lichts unserer wahren Natur übergehen. Es ist zu blendend. Aber vielleicht wird uns die kommende Krise helfen, zu einem Bewusstsein zurückzukehren, das tief in unserer DNA verankert ist, aus einer Zeit, bevor die Mauer überhaupt existierte. Dann werden wir erkennen, dass es eine Welt des Lichts gibt, die nicht einem unerreichbaren Himmel oder einem erhabenen spirituellen Zustand vorbehalten ist. Sie gehört zu der Welt, die uns umgibt – zu dem, was die Alchemisten lumen naturae7 nannten. Sie findet sich in den Mustern gegenseitiger Abhängigkeit, die in der natürlichen Welt sichtbar sind, zum Beispiel in der Art und Weise, wie Mykorrhizapilz-Netzwerke einen Wald nähren und schützen. Und für die Menschheit geschieht dies, wenn das Netz des Lebens und das Netz des Lichts und der Liebe verschmelzen und zusammenfließen. Wenn das Leben wieder zu singen beginnt wie am Anfang.

Wir wissen in unserem Innersten, dass die Menschheit und sogar die Welt ohne dieses Licht, das direkt von der Quelle kommt, nicht mehr lange überleben können. Alles andere ist zu sehr verschmutzt und verdorben. Das Herz der Welt blutet und die Seele der Menschheit schreit. Wir brauchen dieses Licht, um unsere wahre Natur und die wahre Natur der lebendigen Erde zu erkennen. Und das Leben braucht dieses Licht, um zu genesen und sich zu transformieren, damit wir zusammen den nächsten Schritt in unserer gemeinsamen Evolution machen können.

So verstehe ich die Vision, die mir gegeben wurde: Sie weist auf eine mögliche Zukunft hin, beschreibt aber auch die Schatten unserer heutigen Zeit.

 

Hier geht es zur Audioaufnahme, in welcher Llewellyn Vaughan-Lee das Transkript auf Englisch vorliest.

  1. Siehe Into the Light and Back Again (Ins Licht und wieder zurück), Podcast-Episode von Stories for a Living Future mit Llewellyn Vaughan-Lee, 14. Dezember 2023.
  2. Die Welt ist ein lebendiges spirituelles Wesen. Das erkannten die alten Philosophen und die Alchemisten, die von der spirituellen Essenz der Welt als der anima mundi, der “Weltseele” sprachen. Sie betrachteten die Weltseele als reinen ätherischen Geist, der die ganze Natur durchzieht, als göttliche Essenz, die alles Leben im Universum umfasst und ihm Energie verleiht. Aus Heilung für die Erde, Vaughan-Lee, Seite 107.
  3. Manche Kinder haben noch direkten Zugang zu dieser Welt des Lichts, bevor sie in die Begrenzungen des Bewusstseins Erwachsener kommen:

    “Es gab die Zeit, da Wiese, Fluss, des Waldes Saum,
    auch wenn es ungewöhnlich nicht,
    was ich da konnte schaun,
    gekleidet schien mir in ein Himmelslicht.
    ….
    Der Himmel uns umgibt in Kindertagen!
    Die Schatten des Gefängnisses sich langsam schließen,
    sobald der Junge wächst heran …”

    William Wordsworth: Hinweise zur Unsterblichkeit I 1-5 und 66-68.

  4. In der Bibel im 1.Buch Mose 2:20 wurde Adam von Gott beauftragt, den Kreaturen der Schöpfung ihre Namen zu geben: “Und der Mensch gab einem jeden Vieh und Vogel unter dem Himmel und Tier auf dem Felde seinen Namen.” Im Hebräischen heißt adam “menschlich” und im Sufismus ist Adam der essentielle Mensch.
  5. Nach Ibn ´Arabi ist das Wissen von den Namen über die Nachfolge vollkommener Menschen übertragen worden: “Die vollkommenen Menschen erhielten ohne Unterbrechung die Namen von einem zum anderen übermittelt, bis die Namen schließlich Mohammed erreichten”, Chittick: The Self Disclosure of God (S.154).
  6. “Ursprüngliche Weisungen” sind uralte Lebensweisen aus dem Herzen der Menschheit im Herzen der Natur. Sie sind wie ein Leitfaden, wie man auf dieser Erde ist; wie man in Lobpreis und Dankbarkeit lebt.
  7. Lumen Naturae: Jung beschrieb das Lumen Naturae als das verborgene Licht in der Schöpfung und bezeichnete es als “das universelle und funkelnde Feuer im Licht der Natur, das den himmlischen Geist in sich trägt”. Alchemistische Studien, Gesammelte Werke, Bd. 11, Abs. 256.